Einblicke
zu Präsentationen und Werken
![]() Straßenzüge einer brodelnden Metropole gesehen aus der Vogelperspektive - ein paar kleinere, markante und vereinzelte weiße Wolken davor - und auf der größten von ihnen schwebt eine Japanerin: im traditionellen Kimono, einen Papierschirm aufgespannt, elegant lächelnd mit einer Blüte im Haar. Sie wirft einen feinen Schatten - nicht auf die Stadt, nur auf die Wolke. Eine irreale, phantastische Leichtigkeit, die den Betrachter, verstärkt über den Kontrast aus Urbanität und Flüchtigkeit, unmittelbar einfängt. Eine scheinbare (Foto-)Realität, wie sie nur auf dem Papier des Künstlers greifbar und damit für den Betrachter in seiner jeweiligen Welt interpretier- und assoziativ erlebbar wird. Der Titel gibt dazu allen Raum: 'Cloud Lady'. Am 16.01.2015 ließ der Künstler Armin Völckers die geladenen Gäste bei culture-matters an seinem brandaktuellen Schaffen teilhaben. Die hier erstmals gezeigten Werke entstanden auf der Basis von auf Kupferbütten gedruckten Fotografien und/oder Fotocollagen, die dann jeweils durch Übermalung zu Unikaten vollendet wurden. Der Ausstellung gab Armin Völckers den Titel 'Spielfeldrand'. Mit diesem Titel wird einerseits ein Rahmen gesetzt, der die Vielfalt der gezeigten Werke überspannt. Andererseits wird dem Betrachter eine Perspektive angeboten, die Raum für das eigene Gedankenspiel eröffnet. 'Spielfeldrand' postuliert zunächst das 'Spiel', das in seiner engeren Bedeutung immer zweck- und absichtsfrei daherkommt und allenfalls einem inneren Impetus verpflichtet ist. Mit dem 'Rand' markiert der Titel zudem den Ausgangspunkt der Betrachtung, den Blickwinkel also - von außen nach Innen oder eben vom Rand auf das Feld/das Geschehen. Das 'Feld' mögen dann die Fotografien sein, die der Künstler zu einem großen Teil aus dem eigenen Archiv oder aber dem Internet sowie aus einer Zeit ca. der 80er Jahre aufgreift und spielerisch, phantasievoll, kommentierend neu gestaltet. Wir begegnen dabei 'alten Bekannten' - dem Zigaretten-Cowboy ('Overseas Cowboy'), Filmgrößen ('Marnie'), Stadtszenen ('Cloudy') oder Musikern der Zeit ('I love Mike Nock'). Dabei stammt alles aus der inneren Welt des Künstlers, bleibt damit authentisch und ist alles andere als eine wie Armin Völckers selbst formuliert 'künstlich addierte Ideenkunst'. Und dabei gelingt es dem Künstler meisterlich, diese eigene Welt so zu abstrahieren und in einen allgemein gültigen Rahmen zu stellen, dass es dem Betrachter möglich bleibt, sie sich persönlich aufzuschließen und sich zu Eigen zu machen. Das geschieht eben vom 'Spielfeldrand' aus - wer hinschaut, sieht nicht nur sondern taucht mit allen Sinnen in die dargestellte Szenerie ein, findet Anschluss in ihr. Armin Völckers schafft damit etwas Magisches, mehr als ein Kunststück eben - so wie es sein mag, wenn eine Japanerin im traditionellen Kimono, einen Papierschirm aufgespannt, elegant lächelnd mit einer Blüte im Haar auf einer Wolke über einer brodelnden Metropole schwebt. Zu sehen noch bis zum 31.01.2015 bei culture-matters - nach telefonischer Terminvereinbarung.
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Dezember 2016
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